© Jürgen Diemer

Historie

Vom Wasserturm zum Museum

Bewegte Geschichte

Tauchen Sie ein in die Vergangenheit und entdecken Sie die spannenden Geschichten, die unser historisches Bauwerk zu erzählen hat. Von den fernen Anfängen der Errichtung des Eisenbahnwasserturms bis hin zu den vielfältigen Nutzungen im Laufe der Zeit. Erfahren Sie, wie die Idee zur heute größten begehbaren Camera Obscura der Welt realisiert werden konnte und wann es zur Eröffnung des Museums zur Vorgeschichte des Films kam. 

Über mehr als 120 Jahre hat sich der Wasserturm in Mülheim zu einem bedeutenden Denkmal der Industriekultur und damit einer der Top-Sehenswürdigkeiten des Ruhrgebiets entwickelt. Autoverschrottung, Mettwürstchen-Räucherei und Kneipen-Kult sei Dank.

Viel Spaß auf einem kleinen Abstecher in die faszinierende Historie dieses imposanten Bauwerks.

© drohno.de

Einbau des Wasserkessels

Der Kessel, ein gedeckter Barkhausenbehälter der Firma Klönne aus Dortmund, hatte ein Fassungsvermögen von 600.000 l. Er diente zur Wasserversorgung der Dampflokomotiven und des Ausbesserungswerks.

Externe Pachtung

Eine Autoverwertung pachtete das Gelände zwischen Turm, Ringlokschuppen und Schloß Broich bis in die 1980er Jahre, nachdem das Reichsbahnausbesserungswerk Speldorf geschlossen wurde.

Funfact 1: Zucht von Nerzen

Da zeitweilig eine Nerztierzucht neben dem Wasserturm existierte, wurde im Turm eine Häckselmaschine für Hühnerbeine aufgestellt. Das Häckselgut wurde an die Nerze verfüttert.

Funfact 2: Mettwürstchen

Es heißt, dass im Turm Mettwürstchen geräuchert und auch zum Trocknen aufgehängt wurden.

Idee einer Wohnsiedlung

In den frühen 80ern gab es Pläne, auf dem Gelände des Schrottplatzes (heutige MüGa-Wiese) eine Reihenhaussiedlung zu errichten. Der Wasserturm sollte zu einem Stadtteilzentrum mit Café ausgebaut und der eiserne Barkhausenbehälter durch eine begrünte Glaskuppel ersetzt werden.

Mülheimer Gartenschau

Die Pläne der Reihenhaussiedlung wurden hinfällig mit der Entscheidung, die Mülheimer Gartenschau (MüGa) zu veranstalten. Der Turm wurde zunächst zum „Schnitzeltempel“ mit Gartenwirtschaft umfunktioniert, nach dem Ende der MüGa zur Kneipe mit Disco.

Einbau der Camera Obscura

Auf Initiative von Prof. Werner Nekes wurde im oberen Teil des Wasserkessels eine begehbare Camera Obscura eingebaut. Den Einbau übernahm die Firma Carl Zeiss Jena.

Idee eines Iris-Museums

Prof. Nekes schlug vor, im unteren Bereich des Industriedenkmals nach der Landesgartenschau ein „Iris-Museum“ mit Teilen seiner optischen Sammlung zu eröffnen. Die Idee konnte von der Stadt Mülheim an der Ruhr aus finanziellen Gründen nicht umgesetzt werden.

Museum zur Vorgeschichte des Films

Der Wasserturm drohte als Folge von Vandalismus zu verfallen. Daher beschloss die Stadt Mülheim, die stillgelegte Camera Obscura wieder in Betrieb zu nehmen. Zudem wurden Objekte der optischen Sammlung des Wuppertalers KH. W. Steckelings angekauft, um den Turm in das Museum zur Vorgeschichte des Films umzuwandeln.

Wie das Museum entstanden ist

Zeichnungen & Fotos

© Saskia Ketz Fotografie

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